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Mei Arzgebirg wie bist du schie....

Brauchtum - kurz und knapp



Mit den ersten Silberfunden um 1168 im damaligen Christiansdorf, dem heutigen Freiberg, soll das erste "große Berggeschrey" entstanden sein und viele Bergleute und Siedler kamen, um Bergbau zu betreiben.
Durch den massiven Bergbau wurden die Abbaubedingungen und die Ausbeute immer schlechter und Anfang des 14. Jahrhunderts war die Glanzzeit des Silberbergbaus vorerst vorbei.
Man musste sich nach einem anderen Broterwerb umschauen.

Das Schnitzen als traditionelle Handwerkskunst



Das Schnitzen als traditionelle Handwerkskunst der Bergleute hat sich heute noch in vielen Handwerksbetrieben von Schneeberg bis ins Osterzgebirge hinein erhalten. Schnitzerschulen sichern den Nachwuchs dieser Volkskunst. Eine internationale Handwerksschule befindet sich in Seiffen.
Das Erzgebirge war auch eine Hochburg des Zinngießens.
Einige Handwerksbetriebe haben auch die Tradition des Köhlern`s wiederbelebt.


Klöppeln

Vorlage auf Klöppelsack



Klöppeln, heute ein beliebtes Handwerk im Freizeitbereich, war über viele Jahrzehnte das Zubrot für Bergmannsfamilien. Die in Annaberg ansässige Geschäftsfrau Barbara Uthmann hat über ihr sehr umfangreiches Verlagswesen diese Handwerkskunst im Erzgebirge verbreitet. Zentren dieses Handwerks findet man heute noch in Königswalde,Mauersberg, Pobershau, Schwarzenberg und Schneeberg.
Insbesondere im Museum Schwarzenberg ist ein umfangreicher Fundus von Klöppelmustern zu finden.


Hutzenobn`d, darbei muß mer sei...



Der Hutznobnd in der Hutzenstubn:
In früheren Zeiten, als noch gesammeltes Holz das hauptsächliche Heizmaterial war, setzten sich Schnitzer und Klöpplerinnen in einer Wohnung zusammen. Damit konnte Feuerung und Kerzenlicht gespart werden. Das war die Wiege der Hutzenabende. An jenen Abenden wurde neben der Arbeit des Schnitzens und Klöppelns auch gesungen, gelacht und alte Volksweisen ausgetauscht.
Auch heute wird diese schöne Tradition weitergepflegt.


Neinerlaa



Traditionelle Mahlzeit am Heiligabend

Ein Beispiel für solch ein Essen wäre Bratwurst mit gekochten Kartoffelklößen, Sauerkraut und darüber zerlassene Butter. Als Nachtisch gibt es Sellerie, dann eine Linsensuppe und am Schluss Heidelbeerkompott. Brot und Salz stehen immer auf dem Tisch bereit. Die Weihnachtsgans steht auch oft erst am ersten Weihnachtsfeiertag auf dem Tisch.

Den einzelnen Gängen und Zutaten des Menüs wird dabei eine bestimmte Symbolik zugeordnet:
Bratwurst steht zum Erhalt von Herzlichkeit und Kraft („doß mr Harzhaftigkeit un Kraft bewohrt“);
Sauerkraut steht dafür, damit einem das Leben nicht sauer wird („damit ens Labn net sauer wird“);
Linsen stehen dafür, dass einem nicht das Kleingeld ausgeht („doß ens kleene Gald net ausgieht“);
Klöße, Karpfen und Hering stehen dafür, dass einem nicht das große Geld ausgeht („doß es net an grußen Gald fahlt“);
Gans, Schweinebraten und Kuhhase (Kaninchen) stehen dafür, dass einem das Glück treu bleibt („doß ens Glück trei bleibt“);
Kompott steht dafür, dass man sich des Lebens erfreuen kann („doß man sischs ganze Labn free kah“);
Semmelmilch steht dafür, dass man nicht erkrankt („doß en de Nos net truppt in neie Gahr“ oder Buttermilch, „doß mr ka Kuppwiding (Kopfschmerzen) hat“);
Nüsse oder Mandeln stehen dafür, dass der Lebensalltag gut im nächsten Jahr abläuft („doß dr Lebenswogn gut geölt durchs neie Gahr fährt“);
Pilze oder rote Rüben schließlich sollen Freude und Glück bringen („Freed un Glück und rute Backen“) oder gutes Wachstum für das Getreide bedeuten.

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Das Neunerlei-Essen wird am Heiligen Abend durch zahlreiche weitere Bräuche begleitet wie Heiligabendlicht im Erbleuchter, Stroh unter der Tischdecke, Kleingeld unter dem Teller, zusätzlich aufgelegtes Gedeck für den fremden (armen) Gast. Die Reste des Neunerlei werden am nächsten Tag gegessen. Vom Aufstehen während des Mahles wird abgeraten („sonst wird man bestohlen“ oder „sonst verlegen einem die Hühner die Eier“). Auch ist es allgemein üblich, dass Salz und Brot im Tischtuch eingewickelt werden und über Nacht liegen bleiben.